Mikrobiom: Darm

Mikrobiom: Darm
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Das Mikrobiom: Ein Schlüssel zu unserer Gesundheit

Unser Mikrobiom ist von entscheidender Bedeutung für unser Überleben. Es macht bis zu 2 kg unseres Körpergewichts aus und erfüllt zahlreiche essentielle Funktionen. Es produziert Vitamine, unterstützt die Verdauung, reguliert unseren Stoffwechsel und verdrängt schädliche Viren, Bakterien und Pilze. Interessanterweise ist das Mikrobiom nicht nur im Darm zu finden, sondern auch auf der Haut und in allen Schleimhäuten.

Das Mikrobiom ist ein dynamisches System, das sich ständig an unsere Umwelt anpasst. Eine hohe Vielfalt der Darmbakterien korreliert mit einer besseren Gesundheit. Studien zeigen, dass Menschen mit Erkrankungen wie Neurodermitis, Asthma und Nahrungsmittelunverträglichkeiten oft ein weniger vielfältiges Mikrobiom aufweisen.

Ein weiterer faszinierender Aspekt ist die Darm-Gehirn-Achse. Da der Darm direkt mit dem Gehirn verbunden ist, hat das Mikrobiom auch Einfluss auf unser emotionales und geistiges Wohlbefinden.

In Bezug auf das Gewicht zeigt eine Untersuchung an Mäusen, dass das Mikrobiom eine erhebliche Rolle spielt: Wenn das Mikrobiom von schlanken Mäusen in den Darm von übergewichtigen Mäusen transplantiert wurde, nahmen diese ab. Umgekehrt führte die Transplantation des Mikrobioms von dicken Mäusen in schlanke Mäuse zur Gewichtszunahme.

Wir können unser Mikrobiom aktiv beeinflussen. Die Bakterien benötigen Nahrung, insbesondere Ballaststoffe – mindestens 25 g pro Tag sind empfehlenswert. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert das Wachstum und die Ansiedlung nützlicher Bakterien. Es ist wichtig zu beachten, dass der Verzehr von Lebensmitteln, die mit Pestiziden behandelt wurden, die Vielfalt der Bakterien verringern kann. Beispielsweise hat ein mit Pestiziden behandelter Apfel zwar auch 100 Millionen Bakterien, jedoch 50 % weniger Vielfalt im Vergleich zu einem ungespritzten.

Darüber hinaus ist unser Essen oft zu „sauber“. „Dreckige“ Lebensmittel, wie Äpfel vom Boden, enthalten eine höhere bakterielle Diversität als verpackte, hygienisch verarbeitete Produkte. Um die mikrobielle Vielfalt zu fördern, sollten wir mehr Zeit in der Natur verbringen und Pflanzen in unseren Wohnräumen integrieren. Antibiotika sollten, wenn möglich, vermieden werden.

Zusätzlich bleibt unklar, inwieweit die Einnahme von Probiotika über Nahrungsergänzungsmittel unser Mikrobiom positiv beeinflusst, dennoch kann ich es empfehlen, hin und wieder eine 4 - wöchige Darm kur mit Probiotika einzubauen.

indem wir bewusste Entscheidungen treffen, können wir die Gesundheit unseres Mikrobioms und somit auch unser allgemeines Wohlbefinden unterstützen.

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